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«Wings for Life World Run»: Sportliches Engagement für ein grosses Ziel mit Manuela Schär

4'088 Läufer starteten gestern am «Wings for Life World Run» in Zug, um Geld für die Rückenmarkforschung zu sammeln. Der Grossanlass war ein voller Erfolg. Auch etliche Prominente nahmen daran teil.

«Laufe für die, die es nicht können», lässt sich der Sportevent vom Sonntag zusammen-fassen. Denn bereits zum fünften Mal rannten am «Wings for Life World Run» Hobby- und Profi-Läufer für die Rückenmarkforschung, damit Querschnittslähmung irgendwann heilbar wird. Der Anlass am Sonntag beim Bossard-Areal in Zug mobilisierte die Massen, 4'088 Menschen sind für den guten Zweck gerannt.

Originelles aber nicht unwichtiges Detail: Beim «Wings for Life World Run» gab es keine Ziellinie, sondern ein «Catcher-Car», der eine gute halbe Stunde nach dem Start losgefahren ist. Wer vom Auto eingeholt wurde, musste das Rennen beenden. Die Läufer wurden also quasi von der Ziellinie verfolgt, was für viele zusätzlichen Ansporn gab. Am Steuer dieser fahrenden Ziellinie sass der 10-fache Weltcup-Sieger im Degenfechten, Max Heinzer. Dieser erhöhte die Geschwin-digkeit nach und nach.

Auch sonst war gestern viel Prominenz mit dabei, beispielsweise die Krienser Rollstuhl-Leichtathletin Manuela Schär war am Sonntag Botschafterin des Laufs und hatte auch aktiv teilgenommen. Sie gewann bereits unzählige Marathons, beispielsweise den «TCS New York City Marathon» im letzten Jahr. Im Alter von acht Jahren verunfallte Manuela Schär auf dem Spielplatz und ist seither Paraplegikerin. «Ich finde es einfach wichtig, dass mit einem solchen Event die Bevölkerung auf die Problematik an sich aufmerksam gemacht wird und daher ist das eine tolle Sache», sagte die 33-jährige Athletin. «Nach wie vor ist es so, dass Menschen im Rollstuhl im Alltag diskriminiert werden, vielleicht hilft, ein solcher Anlass nicht nur die Forschung zu unterstützen, sondern auch, um Vorurteile abzubauen», so Manuela Schär. Und zur Forschung meint sie: «Ich bin davon über-zeugt, dass Querschnittlähmung eines Tages geheilt werden kann. Ich werde davon nicht mehr profitieren können - aber ganz viele andere Menschen.»

Im Team von Manuela Schär lief neben ihrem Bruder u.a. auch Fredi Stalder, Präsident der Vereinigung Krienser Sportorganisationen - VKS und der gemeinderätlichen Sportkommission Kriens mit. Fredi Stalder zum Run: «Wir liefen für diejenigen, die nicht laufen können. Diese Teilnahme war ein unbeschreibliches Gefühl des Zusammenhalts am World Run. Die Zuschauer am Strassen beklatschten alle Läuferinnen und Läufer, hielten Dankesplakate in die Höhe, riefen dich beim Namen und Kinder schenkten dir eine Wiesenblume! Dass ich mit meiner Teilnahme ein lebensveränderndes Rückenmarksforschungsprojekt unterstützen kann, freut mich riesig. 100% aller Startgelder und Spenden fliessen in das wichtige Forschungsprojekt. Ich freue mich auf nächstes Jahr!»
Eine kleine Enttäuschung konnte Fredi Stalder nicht verbergen: «Das Team von Manuela Schär zählte nur 14 Mitglieder, obwohl ich in Kriens die Wernetrommel wirbelte.» Als Vergleich: Das Team Liechtenstein zählte 172 Mitglieder oder das Team Marcel Hirscher sogar 298. «Ich gebe nicht auf und kämpfe im nächsten Jahr für eine grössere Mitgliederzahl! Alle Querschnittgelähmten und Manuela Schär verdienen diese Unterstützung.»

Du willst beim Wings for Life World Run am 5. Mai 2019 auch starten? Super! Du brauchst nur noch ein wenig Geduld, die Registrierung für den Event deiner Wahl ist noch nicht geöffnet. Aber du kannst dich hier voranmelden und hast dadurch Vorrang bei der Anmeldung! Sobald die Registrierung öffnet, schicken wir dir eine E-Mail.

Auch Daniela Ryf als Botschafterin am Start

Die Triathletin Daniela Ryf war am Sonntag ebenfalls als Botschafterin am Start. «Wir alle möchten auf das Thema Rückenmarkverletzungen aufmerksam machen. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass diese eines Tages heilbar sind», so die Triathlon Meisterin. «Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es sein muss, nicht mehr laufen zu können. Wenn die Forschung mit voller Kraft daran arbeitet, müsste eine Heilung eines Tages möglich sein».

Daniela Ryf wollte mit ihrer Teilnahme primär motivierend wirken: «2014 habe ich aus Spass bereits am Lauf teilgenommen und bin einfach so 45 Kilometer gelaufen. Da der Termin gut in meine Planung passte, wollte ich unbedingt noch einmal teilnehmen».

Spontanes Konzert vor dem Start

Weniger sportlich aber ebenfalls motiviert ging es Luca Hänni an. «Ich bin eben erst aus dem Ausland zurückgekommen und habe kaum geschlafen – ich habe mir für heute kein sportliches Ziel gesetzt», so der Popstar. Sein Gratis-Konzert vor dem Start kam gut an und zusammen mit Daniela Ryf und dem zahlreich anwesenden Publikum kam es zu einer spontanen «Motivati-onswelle» - damit der Start um 13 Uhr für alle etwas leichter fiel. Gleichzeitig rannten rund um den Globus über 80'000 LäuferInnen.

Den Event in Zug gewann der Schwede Niklas Sjöblom. Er wurde nach 70,1 Kilometer eingeholt. Beste Frau war die Kroatin Nikolina Šustin. Mit ihren 53,7 Kilometer wurde sie sogar weltweit Zweite.